Die Vogelmiere
Die Vogelmiere ist eines der ersten Kräuter, die gleich nachdem der Schnee sich zurückgezogen hat, aus der Erde kommen. Der Weinviertlerische Ausdruck dafür ist „Heanadarm“. Das kommt daher, weil der Stiel sich etwas in die Länge ziehen lässt und daher an Hühnerdarm erinnert. Dieses zarte Pflänzchen hat ein typisches Erkennungsmerkmal: Nur an einer Stielkante hat es weiße Härchen. Die Vogelmiere bildet zierliche weiße kleine Sternenblüten.
Ihr Geschmack erinnert an junge Maiskolben und ist unverkennbar. Daher ist sie auch wunderbar für Speisen geeignet: sei es als Beigabe im Salat, in der Suppe, im „Wildkräuterspinat“, in Aufstrichen und Smoothies oder als Pesto.
Dieses hübsche Kräutlein schmeckt aber nicht nur gut. Es ist auch sehr gesund. Es enthält sehr viel Chlorophyll, Vitamin C und Phosphor u.v.m. Ein starker Absud des Krautes eignet sich sehr gut für Umschläge bei schlecht heilenden Wunden, Juckreiz, Ausschlägen und entzündeten Augen.
Auch bei einer Frühlingskur sollte die Vogelmiere nicht fehlen. Sie hilft die leeren Vitaminspeicher wieder aufzufüllen, wirkt blutbildend und regt Verdauung und Stoffwechsel an. Sie soll sich aufgrund ihrer reinigenden Wirkung auch auf Niere und Blase positiv auswirken.
Pfarrer Kneipp empfahl dieses Kraut bei Lungenleiden, Husten und Hämorrhoiden.
Die Vogelmiere wird auch gerne von Stubenvögel gefressen. In früheren Zeiten wurde sie oft alten oder schwachen Hühnern gefüttert, um sie wieder zu kräftigen.
Wenn du mehr über die Vogelmiere erfahren möchtest, schau dir doch meine virtuelle Kräuterführung auf Youtube an.
Vogelmierensalbe:
(bei juckenden Hautausschlägen und Exzemen – auch für Kinder geeignet):
1 1/2 Handvoll frische, trockene zerkleinerte Vogelmiere in ein Marmeladeglas füllen und mit 200 g Bio-Olivenöl (alternativ: Mandel- oder Jojobaöl) übergießen. Die Vogelmiere soll komplett mit Öl bedeckt sein. Nun das Ganze im Wasserbad ca. 6 Stunden sanft köcheln lassen. Danach lässt man dieses Öl noch über Nacht ziehen. Am nächsten Tag wird durch ein Tuch gepresst und das Öl mit 20 g Bienenwachs wieder im Wasserbad erhitzt, bis sich das Wachs aufgelöst hat. Nun füllt man die noch flüssige Salbe in einen Tiegel.
Vogelmierensuppe (vegan):
2 EL Margarine
1 mittelgroße gehackte Zwiebel
ca. 2 EL Mehl
2 – 3 Hände voll gehackte Vogelmiere
1 – 2 Suppenwürfel, Pfeffer
1/8 l Haferobers
1 l Wasser
Fett erhitzen, dann die Zwiebel hellbraun anbraten und mit dem Mehl stauben. Mit Wasser aufgießen, den Suppenwürfel hineinbröseln und kurz aufkochen lassen. Nun gibt man die Vogelmiere dazu und lässt diese max. 2-3 Min. mitkochen, damit die Vitamine nicht zerstört werden. Zum Schluss wird noch mit dem Obers und Pfeffer nach Geschmack verfeinert. Wenn du möchtest kannst du das Ganze auch mit dem Stabmixer pürieren.
Guten Appetit!
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2 Comments
Sonja Eibl
Hallo Uschi!
Ich bin soeben ganz zufällig auf deine kurze Kräuterwanderung auf YouTube gestoßen und hab’s mir auch angeschaut, da ich mich sehr für Kräuter interessiere.
Ich muss dir jetzt einfach ein Kompliment machen: Du hast eine SEHR sympathische, angenehme, freundliche Ausstrahlung.
Und man kann sehr gut erkennen dass du deine Arbeit mit viel Leidenschaft und aus ♥️en machst.
Ich find es sehr schade dass ich soweit weg wohne (mehr als 3h Autofahrt). Ich wäre sonst, abgesehen von der momentanen ‚Krise‘ , gern mal zB bei einer Kräuterwanderung dabei.
Ich wünsche dir dass du gesund bleibst!
PS: Ich werde dir zumindest im www folgen ☺️
GlG, Sonja
Uschi Ledvina
Liebe Sonja,
herzlichen Dank für dein tolles Feedback! Ja, ich mach meine Arbeit wirklich aus Leidenschaft – mir ist die Natur unglaublich wichtig und ich freue mich, wenn ich auch andere dafür begeistern kann.
Schade, dass du soweit weg wohnst…
Ich wünsche auch dir, dass du gesund bleibst und das Beste aus der gegebenen Situation machst.
Herzliche Grüße
Uschi