Duftveilchen
Duftveilchen sind zauberhafte Frühlingsboten, die uns Menschen schon seit Jahrhunderten erfreuen.
Diese zierlichen Blümchen sind nicht nur hübsch anzusehen, sie faszinieren auch mit ihrem betörenden Geruch. Schon die alten Römer, Hildegard von Bingen und auch Hippokrates lobten ihre Heilkraft.
Am Wiener Hof war dieses Kraut ebenfalls sehr beliebt. Dort war es auch üblich, dass sich die jungen Herrschaften kleine Sträußchen ansteckten, wenn sie einen Ball besuchten. Dies diente nicht nur als optischer Aufputz und dem angenehmen Duft, den es verströmte. Es sollte auch den „Kater“ lindern, der sich nach einer feuchtfröhlichen Ballnacht oft einstellte.
Dem Veilchen wird nämlich auch eine Kopfschmerz lindernde Wirkung nachgesagt. Dies ist bei innerer Anwendung wahrscheinlich auch durch die enthaltene Salicylsäure zu erklären. Darüber hinaus wird ihm eine beruhigende Wirkung nachgesagt.
Aber auch bei Heiserkeit, Husten, Asthma und Bronchitis kann es gute Dienste leisten. Ich setze aus den Veilchen gemeinsam mit einigen anderen „Hustenkräutern“ gerne ein Oxymel an. Wie ich das mache, findest du in meinem Tutorial „5 Kräuter gegen Husten für ein Oxymel“ auf Youtube.
Auch für die Haut hat das wohlriechende Veilchen einiges zu bieten. Bei Akne, Abszessen, zur Narbenpflege und bei Milchschorf von Säuglingen lohnt es sich Teekompressen oder Auflagen mit einigen frischen, angequetschten Pflänzchen zu machen. Diese Anwendungen können auch Kindern bei Masern, Röteln oder Scharlach erkrankt sind, Linderung bringen.
Duftveilchentee:
1 EL Blüten und Blätter klein schneiden und mit 1/4 l KALTEM Wasser übergießen. Diesen Ansatz erwärmen – nicht aufkochen und 10 Minuten ziehen lassen.
Das Duftveilchen findet aber auch in der Küche zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten. Du kannst aus ihnen Veilchenzucker, Veilchensiurp, Veilchenessig, Veilchenöl etc. machen.
Das Veilchen gehört zu den essbaren Blüten und kann daher in Salate, Brotaufstrichen oder als hübsche Dekoration von jeglichen Speisen verwendet werden.
Duftveilchenzucker:
Zerreibe Veilchenblüten und Kristallzucker zu gleichen Teilen im Mörser. Dann streue diesen Zucker auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und lass ihn 2 bis 3 Tage trocknen. Wenn keine Feuchtigkeit mehr vorhanden ist, mörsere den Zuckern nochmals durch, damit sich eventuell vorhandene Klümpchen auflösen. Anschließend fülle ihn in ein hübsches Glas. Nun hast du einen sehr aromatischen Zucker, mit den du so manche Süßspeise, Kekse und Kuchen optisch und geschmacklich enorm aufwerten kannst.
Duftveilchensirup:
Schichte ca. 3 Handvoll Veilchenblüten in ein großes Schraubglas. Koche 1 kg Kristallzucker unter ständigem Rühren in 800 ml Wasser auf. Nun gib 3 dag Zitronensäure und den Saft 1 Zitrone dazu. Lass die Zuckerlösung ca. 3 Minuten abkühlen und übergieße dann die Veilchenblüten damit. Verschließe das Glas und stelle es 2 Tage an einen warmen Platz. Dann filtere ab und fülle deinen Veilchensirup in hübsche kleine Flaschen. Dieser Sirup ergibt mit Wasser verdünnt eine sehr aromatische Limonade. Du kannst mit ihm aber auch ein Glas Sekt zu etwas ganz Besonderem machen und damit deine Gäste überraschen. Auch Desserts verleiht er eine ganz edle Note…
Schon Kaiserin Elisabeth liebte kandierte Veilchen. Sie schmecken nicht nur sehr exquisit, sie sind auch wunderhübsch anzusehen. Du kannst sie ganz einfach selbst machen und damit deine Lieben überraschen. Auch als Dekoration von Desserts sind sie etwas ganz Besonderes.
Kandierte Duftveilchen:
Erwärme etwas Veilchensirup (alternativ kannst du auch eine Zuckerlösung aus 130 g Zucker und ca. 20 ml Wasser kochen) und tauche die Blüten kurz zuerst in den warmen Sirup und dann vorsichtig in den Veilchenzucker ein. Nun lege sie behutsam auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und lass sie trocknen.
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